Vitus Bering
Inhaltsverzeichnis
1. Vitus Bering 3
2. Die erste Kamtschatka-Expedition 4
2.1 Des Zaren Instruktionen 4
2.2 Die Reise über den Kontinent 4
2.3 Der Weg bis Ost-Kamtschatka 6
2.4 Die Entdeckungsfahrt beginnt 7
2.5 Die Rückkehr 9
3. Die zweite Kamtschatka-Expedition ( 1733 – 1743) 9
3.1 Die Amerikareise von Juni 1741 bis August 1742 12
3.1 Die Reise der „St. Paul“ 12
3.2 Die Reise der „St. Paul“ unter Kommando Berings 13
3.3 Ergebnisse der zweiten Kamtschatka-Expedition 15
4. Didaktische Überlegungen 16
4.1 Thema: Polarmeere 16
4.2 Thema: Kartierung und Vermessung 16
4.3 Thema: Orientierung im Raum 16
5. Literaturverzeichnis 17
1. Vitus Bering
Vitus Bering wurde 1681 in Horsens in Dänemark geboren. Sein Vater war Jonas Svendson. Vitus allerdings nahm den Namen seiner Mutter an, um eine Verwechselung mit seinem Bruder ausschließen zu können.
Er wurde Seemann für Holländisch-Ostindische Kompanie. Allerdings trat er 1703, auf Anraten eines Freundes, der Marine des Zaren Peter dem Großen bei. Am Hofe des Zaren kursierten allerdings so viele Gerüchte und Intrigen, dass Bering, als er 1724 befördert werden sollte, die Marine verlassen wollte. Der Zar allerdings kannte die besonderen Fähigkeiten Berings und überzeugte ihn, doch wieder der Marine beizutreten, um die Große Kamtschatka Expedition zu leiten.
2. Die erste Kamtschatka-Expedition
2.1 Des Zaren Instruktionen
Der Zar gab Bering die folgende Instruktion mit auf den Weg:
„1. (Man soll) in Kamtschatka, oder an einem anderen Orte, ein oder zwei Schiffe mit Verdecken bauen.
2. Mit diesen Schiffen (soll man) längs der Küste, welche nach Norden verläuft (segeln), und wahrscheinlich, da man ihr Ende nicht kennt, ist dieses Land ein Theil von Amerika.
3. Und deswegen (soll man) suchen, wo sie mit Amerika zusammenläuft, und bis zu irgend einer Stadt einer Europäischen Macht gehen, oder wenn man irgend ein Europäisches Schiff sieht, von ihm erfragen, wie die Küste heisst, und er aufschreiben und selbst an der Küste landen, wahrhafte Nachrichten einziehen (oder Kenntnis nehmen), und nachdem man sie auf die Karte gebracht hat, zurückkehren.“
Doch bevor Bering die Exkursion beginnen konnte, verstarb der Zar Peter der Große am 25. Januar 1725. Die Pläne drohten zu kippen, doch die Witwe des Zaren, Katharina I, wollte das Erbe ihres Mannes fortführen.
2.2 Die Reise über den Kontinent
Gemeinsam mit Martin Spangberg und Alexej Chirikof verließ Bering im Alter von 44 Jahren am 5. Februar 1725 das damalige St. Petersburg und begab sich auf die große Reise.
Ihr Weg führte sie also von St. Petersburg über Tobolsk in das 5000 km entfernte Jaktusk, wo die Besatzung der Expedition zusammengestellt werden sollte. Die Besatzung bestand dann aus 50 Mann, es waren Handwerker, Matrosen, und Soldaten dabei. Ihre Aufgabe sollte es zunächst sein, mithilfe von etwa 650 Pferden, die gesamte Ausrüstung, Instrumente, Takelwerk, Anker, Ketten, Teer und Segel zu transportieren.
Der Weitermarsch nach Ochotsk sollte dann in zwei Gruppen erfolgen, eine Gruppe unter der Leitung Spangbergs, die andere Gruppe leitete Bering selbst. Trotz der vielen Pferde waren die Anstrengungen der Reise so groß, dass sich die Größe der Besatzung in Berings Gruppe sehr stark vermindert hatte, als sie im Oktober 1726 endlich Ochotsk erreichten. Spangbergs Gruppe hatte sich verirrt und traf erst, allerdings halb verhungert und ohne die Ausrüstung, stark verspätet ein. Ochotsk war zu damaligen Zeiten eine kleine Niederlassung, wo die Menschen hart um ihre Existenz kämpfen mussten.
Im Winter 1726 wurde dann mit dem Bau der „Fortuna“ begonnen.
2.3 Der Weg bis Ost-Kamtschatka
Die „Fortuna“ transportierte die Expeditionsteilnehmer im Sommer 1727 über das ochotskische Meer nach Bolscheresk, eine Küstenstadt im Südosten von Kamtschatka. Dort angekommen ging es am Lauf des Flusses „Kamtschatka“
auf dem Landweg 900 km weiter nach Nischne Kamtschatsk (heute: Ust-Kamtschask). Die Problematik bestand hier, dass Berings Gruppe gewaltige Höhenunterschiede zu bewältigen hatte. Bering schickte nun Besatzungsmitglieder los, um Schlittenhunde für die Bewältigung der Strecke aufzutreiben. Seine Männer hatten Erfolg, allerdings stahlen sie die Hunde der Einheimischen. Es scheint, dass dieser Raubzug der letzte Anstoß zu dem großen Einheimischenaufstand 1730/31 war.
2.4 Die Entdeckungsfahrt beginnt
Im Winter 1727 begann dann der Bau der „Sankt Gabriel“. Im Frühjahr 1728 war sie seetüchtig und Mitte Juli konnte es dann endlich richtig losgehen. An Bord waren Bering, seine beiden Offiziere, Chirikof und Spangberg, ein Arzt und 39 Mann Besatzung. Ihr Weg führte sie an der Ostküste Kamtschatkas nach Norden, vorbei an der Mündung des
Anadyr, nordöstlich des Korjakengebirges.
Eines Tages traf er auf Tschutschken, die ihm sagte, dass „das Land hier herum überall von Meer umgeben sei, daß aber jenseits des Meeres eine große Insel liege, die von Menschen bewohnt sei.“ (BANDI 1967: S. 67). Tatsächlich entdeckte Bering diese Insel sogar am 11. April 1728 und taufte sie St. Lorenzinsel, da der 11. April der St. Lorenztag und ein Feiertag in Russland ist. Sie fanden sogar Zeichen menschlicher Besiedlung an den Küsten der Insel, fanden allerdings keine Menschen vor. Ihrer Meinung nach muss es sich dann um Eskimos gehandelt haben.
Am 15. August 1728 erreichte die Sankt Gabriel und ihre Besatzung den nördlichsten Punkt ihrer Reise: 67°18’. Das Wetter wurde zusehends schlechter, man entschloss sich also, umzudrehen. Auf der Rückfahrt konnten die Diomedes-Inseln gesichtet werden.
Hier durchquerte die Sankt Gabriel die Meerenge, die man Beringstraße nennt. Der Blick auf Alaska blieb den Russen allerdings verwehrt.
2.5 Die Rückkehr
Am ersten September 1728 erreichte die Sankt Gabriel wieder Nischne Kamtschatsk, wo überwintert wurde. Im Frühjahr 1729 versuchte die Besatzung mit der Sankt Gabriel noch ein paar Mal in die zu ergründenden Gebiete vorzustoßen, mussten aber bald wieder aufgeben.
Der Rückweg führte die Besatzung dieselbe Strecke wie auf dem Hinweg über Bolscherezk, Ochotsk, Jaktusk und Tobolsk wieder zurück nach St. Petersburg. Allerdings wurden die Forscher nicht mit der gewünschten Freude in Empfang genommen, sondern die wurden eher abgewiesen. Die kostspielige Fahrt brachte zu wenige Ergebnisse, besonders mit der Erkennung der Meerenge konnte nicht viel angefangen werden - die Beweise fehlten.
3. Die zweite Kamtschatka-Expedition ( 1733 – 1743)
Erste und Zweite Kamtschatka-Expedition:
Quelle: http://www.horsensmuseum.dk/bering/ber_de.htm
Obwohl die erste Kamtschatka-Expedition aus Sicht der Auftraggeber nicht sonderlich erfolgreich war, begannen die Vorbereitungen für die zweite Forschungsfahrt unter Bering unmittelbar nach dessen Rückkehr. Zu diesem Zeitpunkt herrschte Zarin Anna Iwanowna (1693 bis 1740) über das Russische Reich, die eine große Befürworterin der Kamtschatka-Expeditionen war. Der Grund für das starke Interesse an Berings Forschungsfahrten lag vor allem darin, dass sich die Zarin zum einen eine territoriale sowie ökonomische Expansion Russlands erhoffte, zum anderen sollten unter Führung Berings neu zu erschließende Rohstoffquellen gefunden werden. Unter Berücksichtigung dieser Interessen erhielt Bering folgende Hauptaufgaben für die zweite Kamtschatka-Expedition (siehe BANDI, Hans-Georg (1967): Alaska – Urban Bücher, Stuttgart, S. 68):
1. „Die amerikanische Küste bis hinab zu den spanischen Kolonien erforschen;
2. die Kurilen und Japan erforschen;
3. die Terra de Jeso und das Gamaland erforschen (zwei legendäre Gebiete, die nördlich von Japan vermutet wurden) erforschen;
4. die sibirische Küste von Ochotsk bis zur Mündung des Amur vermessen, ebenso die Küste von Sachalin;
5. die arktische Küste von der Mündung der Dwina bis zum Pazifik vermessen.
6.
Gleichzeitig sollten in den aufzusuchenden Gebieten historische, geographische und ethnologische Untersuchungen durchgeführt, die verschiedensten naturwissenschaftlichen Beobachtungen gemacht und zudem Häfen eingerichtet, Schiffe gebaut, Schulen und Kirchen errichtet, Straßen angelegt sowie Kolonisierung und Missionierung vorbereitet werden.“
Um diese Aufträge erfolgreich zu erfüllen, stellte sich Bering ein umfangreiches Expeditionskorp zusammen. Die Mannschaft der Forschungsfahrt bestand neben den Offizieren Spangberg und Chirikof aus einer Gruppe von Gelehrten, zu der J.G. Gmelin (Professor für Naturgeschichte), G.F. Müller (Professor für ethnologische und historische Untersuchungen), L. De L’Isle de la Croyère (Astronom und Geograph) und G.W. Steller (Naturforscher) gehörten, weiter nahmen Studenten, Dolmetscher, Maler, Kopisten, Geodäten, Instrumentenmacher für wissenschaftliche Geräte, Ärzte, Priester sowie 600 Arbeiter, Handwerker, Soldaten und Matrosen an der Expedition teil.
Der Bau der Schiffe sollte in Ochotsk durchgeführt werden. Zur Durchquerung Sibiriens wurde der Expeditionskorp daher in drei Gruppen geteilt, die 1733 nacheinander aus St. Petersburg aufbrachen.
1736 erreicht die erste Gruppe unter Führung Spangbergs Ochotsk und muss dort drei weitere Jahre auf Bering und die anderen Teilnehmer warten. In den Jahren 1738 und 1739 unternahm Spangberg kleinere Forschungsfahrten, bei denen er den Seeweg von Kamtschatka östlich der Inselketten der Kurilen nach Japan erkundete und erfolgreich geographisch erfasste. Weiter suchte er vergeblich nach der Terra de Jeso und dem Gamaland. Mit diesen kleineren Erkundungsfahrten erfüllte Spangberg schon die Punkte zwei und drei der Aufgabenliste für die Expedition.
Nachdem 1739 Bering und die übrigen Teilnehmer in Ochotsk erreichten und der Bau der benötigten Schiffe begann, wurde der Bau der Schiffe „St. Paul“ und „St. Peter“ im Sommer 1740 an die Ostküste Kamtschatkas verlegt. Da die Schiffe jedoch nicht vor Winteranbruch fertig gestellt werden konnten, wurde der Ort Petropavlovsk zur Überwinterung gegründet.
Quelle: www.erlebnisreisen-weltweit.de
3.1 Die Amerikareise von Juni 1741 bis August 1742
Am 4. Juni 1741 begann die Forschungsfahrt mit dem Ziel, die amerikanische Küste zu finden und zu erkunden. Die Expedition sollte mit zwei Schiffen (der „St. Peter“ unter Kommando Berings, der „St. Paul“ unter Kommando Chirikofs) durchgeführt werden. Die beiden Expeditionsschiffe verloren sich jedoch schon am 19. Juni aufgrund schlechter Witterung aus den Augen und setzten von dort an die Reise unabhängig voneinander fort.
3.1 Die Reise der „St. Paul“
Die Mannschaft der „St. Paul“ unter Führung Chirikofs sichtete am 15. Juli 1741 Land. Es handelte sich um die westlichen Prince of Wales-Inseln (Südostalaska). Wenige Tage später ankerte die „St. Paul“ im Gebiet des heutigen Sitka. Zwei Boote mit insgesamt 15 Seeleuten, die nacheinander an Land geschickt wurden, kehrten nie zurück. Man vermutet, dass die Seeleute von kriegerischen Sitka-Indianern getötet wurden.
Sitka; Quelle: www.olsztyn.mm.pl
Nach diesen Ereignissen entschloss Chirikof sich zur Rückkehr. Die Rückreise führte am Eingang zum Cook-Inlet und dem Ostufer der Kodiak-Inseln vorbei und wurde entlang der Alaska-Halbinsel fortgeführt. Weil viele Seemänner, darunter auch der Geograph und Astronom De L’Isle de la Croyère sowie Chirikof selbst, an Skorbut litten, versuchte man schnellstmöglich nach Petropavlovsk zurückzukehren. Bis zur Landung starben jedoch 20 Seemänner, unter anderem De L’Isle de la Croyère.
Im Mai 1742 unternahm Chirikof einen Versuch, die „St. Paul“ zu finden. Er segelte an den Kommandeur-Inseln vorbei, brach die Fahrt jedoch ohne Erfolg ab und kehrte nach Kamtschatka zurück.
3.2 Die Reise der „St. Paul“ unter Kommando Berings
Die „St. Paul“ sichtete am 16. Juli 1741 das erste Mal Land. Es handelte sich um den Mount St. Elias an der Grenze zwischen Südost und Zentralalaska (60,3° N, 140,9° W).
Mount St. Elias; Quelle: www.cordula.ws
Bering entschied sich wenige Tage später dafür, zwischen den Kodiak-Insel und der Wingham-Insel zu ankern und einen Landgang zu wagen, um neues Trinkwasser zu besorgen und damit der Naturforscher Steller Erkundungen durchführen konnte. Der Landgang war jedoch auf wenige Stunden begrenzt, weswegen Bering und Steller einige Auseinandersetzungen hatten. So soll Steller gesagt haben: „ Zehn Jahre währte die Vorbereitung zu diesem großen Endzweck, zehn Stunden wurden zur Sache selbst gewidmet.“ (siehe: Zeitschrift für den Erdkundeunterricht 2/1998, S. 124)
Nach dem kurzen Landgang segelte die „St. Paul“ weiter entlang der Südküste Alaskas. Mitte August beschließt Bering zurückzukehren, weil zum einen das Trinkwasser knapp und zum anderen das Wetter zunehmend schlechter wurde. Außerdem litt ein Großteil der Mannschaft (auch Bering selbst) an Skorbut.
Die Rückreise führte an der Kodiak-Insel und der Schumagin-Insel vorbei, entlang der Inselkette der Aleuten. Der Zustand der Mannschaft verschlechterte sich zusehends, weswegen Steller und ein Offizier namens Waxel, als man am 4. November 1741 Land sichtete, gegen den Willen Berings, der auf direktem Weg nach Petropvlovsk zurückkehren wollte, beschlossen, an Ort und Stelle zu Überwintern. Bei dem gesichteten Land handelte es sich jedoch – anders zunächst vermutet – um die größere der Kommandeur-Inseln und nicht um Kamtschatka. Die Landung gestaltete sich schwieriger als erwartet, da schwere Stürme der „St. Peter“ zu schaffen machten, und dauerte ganze 16 Tage (5.-21. November 1741).
Beringinsel; Quelle: www.ullrich-wannhoff.de
Als erstes wurden Bering und die anderen an Skorbut erkrankten an Land gebracht und in provisorisch gebaute Erdhöhlen einquartiert. Am 8. Dezember 1741 starb Bering an den Folgen seiner Skorbuterkrankung auf der Kommandeur-Insel, die daraufhin nach ihm benannt wurde.
Einen weiteren Rückschlag musste die Mannschaft der „St. Peter“ einstecken, als ihr Boot bei einem schweren Wintersturm an Land geworfen und zum Wrack gemacht wurde. Ein Überleben wurde für die Mannschaft nur möglich, weil man genügend Nahrung in Form von Säugetieren (Seekühe, Seehunde, Seeotter) fand, die außerdem wärmende und kostbare Pelze lieferten. So schafften es 46 (77 hatten die Fahrt angetreten) Forschungsreisende, auf der Insel zu überwintern.
Im Frühjahr 1742 bauten sie aus den Resten der alten „St. Peter“ ein neues, kleineres Schiff, mit dem sie am 12. August 1742 die Rückreise antraten. Die Rückfahrt war nicht einfach, da das Schiff mit der Mannschaft, dem Proviant und zahlreichen wertvollen Pelzen völlig überladen war. Am 27. August 1742 erreichte die neue „St. Peter“ jedoch unbeschadet Petropavlovsk.
Viele Seeleute starben kurz nach der Landung an Krankheit oder Erschöpfung. Einige der Übriggebliebenen erkannten den Handel mit Pelzen als große Geldquelle und lösten so einen Pelzrausch aus.
3.3 Ergebnisse der zweiten Kamtschatka-Expedition
Die Ergebnisse der Expedition lassen sich aus zwei völlig verschiedenen Sichtweisen betrachten und interpretieren: zum einen aus der Sicht der Auftraggeber (in diesem Fall Zarin Anna Iwanowna), zum anderen aus sozio-historischer Sicht.
Während die Auftraggeber mit den Resultaten der Forschungsreise sehr zufrieden waren, weil (vgl. Zeitschrift für den Erdkundeunterricht 2/1998, S. 124):
1. „ nun genaue Kenntnisse über die Grenzen im Norden und Osten vorlagen;
2. sich die Einflusssphäre des Russischen Reiches bis auf den amerikanischen Kontinent ausgedehnt hatte
3. und mit den Pelztierbeständen auf Alaska ein Naturreichtum von unschätzbarem Wert erschlossen worden waren.“,
hat die so genannte „große Nordische Expedition“ aus sozio-historischer Sicht viele negative Dinge mit sich gebracht. Zum Beispiel wären die Auslösung der russischen Kolonialisierung Alaskas sowie der Pelzrausch, den die von der Überwinterung mitgebrachten Pelze bewirkten, so dass die Pelztierbestände rücksichtslos geplündert wurden.
4. Didaktische Überlegungen
4.1 Thema: Polarmeere
Um Vitus Bering und seine Forschungsreisen zum Thema im Unterricht machen zu können, kann man sich beim Thema „Polarmeere“ auch mit anderen Polarforschern, wie Beaufort und Barent etc. auseinander setzen, da nach allen unterschiedliche Polarmeere benannt worden sind. Diese Thematik kann man in Verbindung setzen mit der Arbeit im Atlas und Wahrnehmung der Welt aus unterschiedlichen Perspektiven, wie zu Beispiel eine Karte der Polarkreise oder eine Karte aus russischer Sicht.
4.2 Thema: Kartierung und Vermessung
Darüber hinaus kann man mit den Schülern Kartierungs- und Vermessungsaufgaben durchführen, einmal am Beispiel von Bering oder anderen Forschern und das in Vergleich zu heutigen Methoden setzen.
4.3 Thema: Orientierung im Raum
Am interessantesten ist aber das Thema der Orientierung im Raum. Die Schüler sollen ein Gefühl für die Entfernung bekommen, die Bering und seine Mannschaft zu Fuß zurücklegt haben. Bering, Chirikof und Spangberg haben sich auch mal verlaufen. Mit den Schülern kann man überlegen, woran das gelegen haben könnte und darüber hinaus dürfen sie auf der nächsten Klassenreise einen Orientierungslauf durchführen, bei dem sie lernen, wie wichtig Orientierung auch in einer modernen Welt mit GPS ist.
5. Literaturverzeichnis
BANDI, HANS GEORG (1967): Alaska Urgeschichte Geschichte Gegenwart.
Kohlhammer – Stuttgart
1. Vitus Bering 3
2. Die erste Kamtschatka-Expedition 4
2.1 Des Zaren Instruktionen 4
2.2 Die Reise über den Kontinent 4
2.3 Der Weg bis Ost-Kamtschatka 6
2.4 Die Entdeckungsfahrt beginnt 7
2.5 Die Rückkehr 9
3. Die zweite Kamtschatka-Expedition ( 1733 – 1743) 9
3.1 Die Amerikareise von Juni 1741 bis August 1742 12
3.1 Die Reise der „St. Paul“ 12
3.2 Die Reise der „St. Paul“ unter Kommando Berings 13
3.3 Ergebnisse der zweiten Kamtschatka-Expedition 15
4. Didaktische Überlegungen 16
4.1 Thema: Polarmeere 16
4.2 Thema: Kartierung und Vermessung 16
4.3 Thema: Orientierung im Raum 16
5. Literaturverzeichnis 17
1. Vitus Bering
Vitus Bering wurde 1681 in Horsens in Dänemark geboren. Sein Vater war Jonas Svendson. Vitus allerdings nahm den Namen seiner Mutter an, um eine Verwechselung mit seinem Bruder ausschließen zu können.
Er wurde Seemann für Holländisch-Ostindische Kompanie. Allerdings trat er 1703, auf Anraten eines Freundes, der Marine des Zaren Peter dem Großen bei. Am Hofe des Zaren kursierten allerdings so viele Gerüchte und Intrigen, dass Bering, als er 1724 befördert werden sollte, die Marine verlassen wollte. Der Zar allerdings kannte die besonderen Fähigkeiten Berings und überzeugte ihn, doch wieder der Marine beizutreten, um die Große Kamtschatka Expedition zu leiten.
2. Die erste Kamtschatka-Expedition
2.1 Des Zaren Instruktionen
Der Zar gab Bering die folgende Instruktion mit auf den Weg:
„1. (Man soll) in Kamtschatka, oder an einem anderen Orte, ein oder zwei Schiffe mit Verdecken bauen.
2. Mit diesen Schiffen (soll man) längs der Küste, welche nach Norden verläuft (segeln), und wahrscheinlich, da man ihr Ende nicht kennt, ist dieses Land ein Theil von Amerika.
3. Und deswegen (soll man) suchen, wo sie mit Amerika zusammenläuft, und bis zu irgend einer Stadt einer Europäischen Macht gehen, oder wenn man irgend ein Europäisches Schiff sieht, von ihm erfragen, wie die Küste heisst, und er aufschreiben und selbst an der Küste landen, wahrhafte Nachrichten einziehen (oder Kenntnis nehmen), und nachdem man sie auf die Karte gebracht hat, zurückkehren.“
Doch bevor Bering die Exkursion beginnen konnte, verstarb der Zar Peter der Große am 25. Januar 1725. Die Pläne drohten zu kippen, doch die Witwe des Zaren, Katharina I, wollte das Erbe ihres Mannes fortführen.
2.2 Die Reise über den Kontinent
Gemeinsam mit Martin Spangberg und Alexej Chirikof verließ Bering im Alter von 44 Jahren am 5. Februar 1725 das damalige St. Petersburg und begab sich auf die große Reise.
Ihr Weg führte sie also von St. Petersburg über Tobolsk in das 5000 km entfernte Jaktusk, wo die Besatzung der Expedition zusammengestellt werden sollte. Die Besatzung bestand dann aus 50 Mann, es waren Handwerker, Matrosen, und Soldaten dabei. Ihre Aufgabe sollte es zunächst sein, mithilfe von etwa 650 Pferden, die gesamte Ausrüstung, Instrumente, Takelwerk, Anker, Ketten, Teer und Segel zu transportieren.
Der Weitermarsch nach Ochotsk sollte dann in zwei Gruppen erfolgen, eine Gruppe unter der Leitung Spangbergs, die andere Gruppe leitete Bering selbst. Trotz der vielen Pferde waren die Anstrengungen der Reise so groß, dass sich die Größe der Besatzung in Berings Gruppe sehr stark vermindert hatte, als sie im Oktober 1726 endlich Ochotsk erreichten. Spangbergs Gruppe hatte sich verirrt und traf erst, allerdings halb verhungert und ohne die Ausrüstung, stark verspätet ein. Ochotsk war zu damaligen Zeiten eine kleine Niederlassung, wo die Menschen hart um ihre Existenz kämpfen mussten.
Im Winter 1726 wurde dann mit dem Bau der „Fortuna“ begonnen.
2.3 Der Weg bis Ost-Kamtschatka
Die „Fortuna“ transportierte die Expeditionsteilnehmer im Sommer 1727 über das ochotskische Meer nach Bolscheresk, eine Küstenstadt im Südosten von Kamtschatka. Dort angekommen ging es am Lauf des Flusses „Kamtschatka“
auf dem Landweg 900 km weiter nach Nischne Kamtschatsk (heute: Ust-Kamtschask). Die Problematik bestand hier, dass Berings Gruppe gewaltige Höhenunterschiede zu bewältigen hatte. Bering schickte nun Besatzungsmitglieder los, um Schlittenhunde für die Bewältigung der Strecke aufzutreiben. Seine Männer hatten Erfolg, allerdings stahlen sie die Hunde der Einheimischen. Es scheint, dass dieser Raubzug der letzte Anstoß zu dem großen Einheimischenaufstand 1730/31 war.
2.4 Die Entdeckungsfahrt beginnt
Im Winter 1727 begann dann der Bau der „Sankt Gabriel“. Im Frühjahr 1728 war sie seetüchtig und Mitte Juli konnte es dann endlich richtig losgehen. An Bord waren Bering, seine beiden Offiziere, Chirikof und Spangberg, ein Arzt und 39 Mann Besatzung. Ihr Weg führte sie an der Ostküste Kamtschatkas nach Norden, vorbei an der Mündung des
Anadyr, nordöstlich des Korjakengebirges.
Eines Tages traf er auf Tschutschken, die ihm sagte, dass „das Land hier herum überall von Meer umgeben sei, daß aber jenseits des Meeres eine große Insel liege, die von Menschen bewohnt sei.“ (BANDI 1967: S. 67). Tatsächlich entdeckte Bering diese Insel sogar am 11. April 1728 und taufte sie St. Lorenzinsel, da der 11. April der St. Lorenztag und ein Feiertag in Russland ist. Sie fanden sogar Zeichen menschlicher Besiedlung an den Küsten der Insel, fanden allerdings keine Menschen vor. Ihrer Meinung nach muss es sich dann um Eskimos gehandelt haben.
Am 15. August 1728 erreichte die Sankt Gabriel und ihre Besatzung den nördlichsten Punkt ihrer Reise: 67°18’. Das Wetter wurde zusehends schlechter, man entschloss sich also, umzudrehen. Auf der Rückfahrt konnten die Diomedes-Inseln gesichtet werden.
Hier durchquerte die Sankt Gabriel die Meerenge, die man Beringstraße nennt. Der Blick auf Alaska blieb den Russen allerdings verwehrt.
2.5 Die Rückkehr
Am ersten September 1728 erreichte die Sankt Gabriel wieder Nischne Kamtschatsk, wo überwintert wurde. Im Frühjahr 1729 versuchte die Besatzung mit der Sankt Gabriel noch ein paar Mal in die zu ergründenden Gebiete vorzustoßen, mussten aber bald wieder aufgeben.
Der Rückweg führte die Besatzung dieselbe Strecke wie auf dem Hinweg über Bolscherezk, Ochotsk, Jaktusk und Tobolsk wieder zurück nach St. Petersburg. Allerdings wurden die Forscher nicht mit der gewünschten Freude in Empfang genommen, sondern die wurden eher abgewiesen. Die kostspielige Fahrt brachte zu wenige Ergebnisse, besonders mit der Erkennung der Meerenge konnte nicht viel angefangen werden - die Beweise fehlten.
3. Die zweite Kamtschatka-Expedition ( 1733 – 1743)
Erste und Zweite Kamtschatka-Expedition:
Quelle: http://www.horsensmuseum.dk/bering/ber_de.htm
Obwohl die erste Kamtschatka-Expedition aus Sicht der Auftraggeber nicht sonderlich erfolgreich war, begannen die Vorbereitungen für die zweite Forschungsfahrt unter Bering unmittelbar nach dessen Rückkehr. Zu diesem Zeitpunkt herrschte Zarin Anna Iwanowna (1693 bis 1740) über das Russische Reich, die eine große Befürworterin der Kamtschatka-Expeditionen war. Der Grund für das starke Interesse an Berings Forschungsfahrten lag vor allem darin, dass sich die Zarin zum einen eine territoriale sowie ökonomische Expansion Russlands erhoffte, zum anderen sollten unter Führung Berings neu zu erschließende Rohstoffquellen gefunden werden. Unter Berücksichtigung dieser Interessen erhielt Bering folgende Hauptaufgaben für die zweite Kamtschatka-Expedition (siehe BANDI, Hans-Georg (1967): Alaska – Urban Bücher, Stuttgart, S. 68):
1. „Die amerikanische Küste bis hinab zu den spanischen Kolonien erforschen;
2. die Kurilen und Japan erforschen;
3. die Terra de Jeso und das Gamaland erforschen (zwei legendäre Gebiete, die nördlich von Japan vermutet wurden) erforschen;
4. die sibirische Küste von Ochotsk bis zur Mündung des Amur vermessen, ebenso die Küste von Sachalin;
5. die arktische Küste von der Mündung der Dwina bis zum Pazifik vermessen.
6.
Gleichzeitig sollten in den aufzusuchenden Gebieten historische, geographische und ethnologische Untersuchungen durchgeführt, die verschiedensten naturwissenschaftlichen Beobachtungen gemacht und zudem Häfen eingerichtet, Schiffe gebaut, Schulen und Kirchen errichtet, Straßen angelegt sowie Kolonisierung und Missionierung vorbereitet werden.“
Um diese Aufträge erfolgreich zu erfüllen, stellte sich Bering ein umfangreiches Expeditionskorp zusammen. Die Mannschaft der Forschungsfahrt bestand neben den Offizieren Spangberg und Chirikof aus einer Gruppe von Gelehrten, zu der J.G. Gmelin (Professor für Naturgeschichte), G.F. Müller (Professor für ethnologische und historische Untersuchungen), L. De L’Isle de la Croyère (Astronom und Geograph) und G.W. Steller (Naturforscher) gehörten, weiter nahmen Studenten, Dolmetscher, Maler, Kopisten, Geodäten, Instrumentenmacher für wissenschaftliche Geräte, Ärzte, Priester sowie 600 Arbeiter, Handwerker, Soldaten und Matrosen an der Expedition teil.
Der Bau der Schiffe sollte in Ochotsk durchgeführt werden. Zur Durchquerung Sibiriens wurde der Expeditionskorp daher in drei Gruppen geteilt, die 1733 nacheinander aus St. Petersburg aufbrachen.
1736 erreicht die erste Gruppe unter Führung Spangbergs Ochotsk und muss dort drei weitere Jahre auf Bering und die anderen Teilnehmer warten. In den Jahren 1738 und 1739 unternahm Spangberg kleinere Forschungsfahrten, bei denen er den Seeweg von Kamtschatka östlich der Inselketten der Kurilen nach Japan erkundete und erfolgreich geographisch erfasste. Weiter suchte er vergeblich nach der Terra de Jeso und dem Gamaland. Mit diesen kleineren Erkundungsfahrten erfüllte Spangberg schon die Punkte zwei und drei der Aufgabenliste für die Expedition.
Nachdem 1739 Bering und die übrigen Teilnehmer in Ochotsk erreichten und der Bau der benötigten Schiffe begann, wurde der Bau der Schiffe „St. Paul“ und „St. Peter“ im Sommer 1740 an die Ostküste Kamtschatkas verlegt. Da die Schiffe jedoch nicht vor Winteranbruch fertig gestellt werden konnten, wurde der Ort Petropavlovsk zur Überwinterung gegründet.
Quelle: www.erlebnisreisen-weltweit.de
3.1 Die Amerikareise von Juni 1741 bis August 1742
Am 4. Juni 1741 begann die Forschungsfahrt mit dem Ziel, die amerikanische Küste zu finden und zu erkunden. Die Expedition sollte mit zwei Schiffen (der „St. Peter“ unter Kommando Berings, der „St. Paul“ unter Kommando Chirikofs) durchgeführt werden. Die beiden Expeditionsschiffe verloren sich jedoch schon am 19. Juni aufgrund schlechter Witterung aus den Augen und setzten von dort an die Reise unabhängig voneinander fort.
3.1 Die Reise der „St. Paul“
Die Mannschaft der „St. Paul“ unter Führung Chirikofs sichtete am 15. Juli 1741 Land. Es handelte sich um die westlichen Prince of Wales-Inseln (Südostalaska). Wenige Tage später ankerte die „St. Paul“ im Gebiet des heutigen Sitka. Zwei Boote mit insgesamt 15 Seeleuten, die nacheinander an Land geschickt wurden, kehrten nie zurück. Man vermutet, dass die Seeleute von kriegerischen Sitka-Indianern getötet wurden.
Sitka; Quelle: www.olsztyn.mm.pl
Nach diesen Ereignissen entschloss Chirikof sich zur Rückkehr. Die Rückreise führte am Eingang zum Cook-Inlet und dem Ostufer der Kodiak-Inseln vorbei und wurde entlang der Alaska-Halbinsel fortgeführt. Weil viele Seemänner, darunter auch der Geograph und Astronom De L’Isle de la Croyère sowie Chirikof selbst, an Skorbut litten, versuchte man schnellstmöglich nach Petropavlovsk zurückzukehren. Bis zur Landung starben jedoch 20 Seemänner, unter anderem De L’Isle de la Croyère.
Im Mai 1742 unternahm Chirikof einen Versuch, die „St. Paul“ zu finden. Er segelte an den Kommandeur-Inseln vorbei, brach die Fahrt jedoch ohne Erfolg ab und kehrte nach Kamtschatka zurück.
3.2 Die Reise der „St. Paul“ unter Kommando Berings
Die „St. Paul“ sichtete am 16. Juli 1741 das erste Mal Land. Es handelte sich um den Mount St. Elias an der Grenze zwischen Südost und Zentralalaska (60,3° N, 140,9° W).
Mount St. Elias; Quelle: www.cordula.ws
Bering entschied sich wenige Tage später dafür, zwischen den Kodiak-Insel und der Wingham-Insel zu ankern und einen Landgang zu wagen, um neues Trinkwasser zu besorgen und damit der Naturforscher Steller Erkundungen durchführen konnte. Der Landgang war jedoch auf wenige Stunden begrenzt, weswegen Bering und Steller einige Auseinandersetzungen hatten. So soll Steller gesagt haben: „ Zehn Jahre währte die Vorbereitung zu diesem großen Endzweck, zehn Stunden wurden zur Sache selbst gewidmet.“ (siehe: Zeitschrift für den Erdkundeunterricht 2/1998, S. 124)
Nach dem kurzen Landgang segelte die „St. Paul“ weiter entlang der Südküste Alaskas. Mitte August beschließt Bering zurückzukehren, weil zum einen das Trinkwasser knapp und zum anderen das Wetter zunehmend schlechter wurde. Außerdem litt ein Großteil der Mannschaft (auch Bering selbst) an Skorbut.
Die Rückreise führte an der Kodiak-Insel und der Schumagin-Insel vorbei, entlang der Inselkette der Aleuten. Der Zustand der Mannschaft verschlechterte sich zusehends, weswegen Steller und ein Offizier namens Waxel, als man am 4. November 1741 Land sichtete, gegen den Willen Berings, der auf direktem Weg nach Petropvlovsk zurückkehren wollte, beschlossen, an Ort und Stelle zu Überwintern. Bei dem gesichteten Land handelte es sich jedoch – anders zunächst vermutet – um die größere der Kommandeur-Inseln und nicht um Kamtschatka. Die Landung gestaltete sich schwieriger als erwartet, da schwere Stürme der „St. Peter“ zu schaffen machten, und dauerte ganze 16 Tage (5.-21. November 1741).
Beringinsel; Quelle: www.ullrich-wannhoff.de
Als erstes wurden Bering und die anderen an Skorbut erkrankten an Land gebracht und in provisorisch gebaute Erdhöhlen einquartiert. Am 8. Dezember 1741 starb Bering an den Folgen seiner Skorbuterkrankung auf der Kommandeur-Insel, die daraufhin nach ihm benannt wurde.
Einen weiteren Rückschlag musste die Mannschaft der „St. Peter“ einstecken, als ihr Boot bei einem schweren Wintersturm an Land geworfen und zum Wrack gemacht wurde. Ein Überleben wurde für die Mannschaft nur möglich, weil man genügend Nahrung in Form von Säugetieren (Seekühe, Seehunde, Seeotter) fand, die außerdem wärmende und kostbare Pelze lieferten. So schafften es 46 (77 hatten die Fahrt angetreten) Forschungsreisende, auf der Insel zu überwintern.
Im Frühjahr 1742 bauten sie aus den Resten der alten „St. Peter“ ein neues, kleineres Schiff, mit dem sie am 12. August 1742 die Rückreise antraten. Die Rückfahrt war nicht einfach, da das Schiff mit der Mannschaft, dem Proviant und zahlreichen wertvollen Pelzen völlig überladen war. Am 27. August 1742 erreichte die neue „St. Peter“ jedoch unbeschadet Petropavlovsk.
Viele Seeleute starben kurz nach der Landung an Krankheit oder Erschöpfung. Einige der Übriggebliebenen erkannten den Handel mit Pelzen als große Geldquelle und lösten so einen Pelzrausch aus.
3.3 Ergebnisse der zweiten Kamtschatka-Expedition
Die Ergebnisse der Expedition lassen sich aus zwei völlig verschiedenen Sichtweisen betrachten und interpretieren: zum einen aus der Sicht der Auftraggeber (in diesem Fall Zarin Anna Iwanowna), zum anderen aus sozio-historischer Sicht.
Während die Auftraggeber mit den Resultaten der Forschungsreise sehr zufrieden waren, weil (vgl. Zeitschrift für den Erdkundeunterricht 2/1998, S. 124):
1. „ nun genaue Kenntnisse über die Grenzen im Norden und Osten vorlagen;
2. sich die Einflusssphäre des Russischen Reiches bis auf den amerikanischen Kontinent ausgedehnt hatte
3. und mit den Pelztierbeständen auf Alaska ein Naturreichtum von unschätzbarem Wert erschlossen worden waren.“,
hat die so genannte „große Nordische Expedition“ aus sozio-historischer Sicht viele negative Dinge mit sich gebracht. Zum Beispiel wären die Auslösung der russischen Kolonialisierung Alaskas sowie der Pelzrausch, den die von der Überwinterung mitgebrachten Pelze bewirkten, so dass die Pelztierbestände rücksichtslos geplündert wurden.
4. Didaktische Überlegungen
4.1 Thema: Polarmeere
Um Vitus Bering und seine Forschungsreisen zum Thema im Unterricht machen zu können, kann man sich beim Thema „Polarmeere“ auch mit anderen Polarforschern, wie Beaufort und Barent etc. auseinander setzen, da nach allen unterschiedliche Polarmeere benannt worden sind. Diese Thematik kann man in Verbindung setzen mit der Arbeit im Atlas und Wahrnehmung der Welt aus unterschiedlichen Perspektiven, wie zu Beispiel eine Karte der Polarkreise oder eine Karte aus russischer Sicht.
4.2 Thema: Kartierung und Vermessung
Darüber hinaus kann man mit den Schülern Kartierungs- und Vermessungsaufgaben durchführen, einmal am Beispiel von Bering oder anderen Forschern und das in Vergleich zu heutigen Methoden setzen.
4.3 Thema: Orientierung im Raum
Am interessantesten ist aber das Thema der Orientierung im Raum. Die Schüler sollen ein Gefühl für die Entfernung bekommen, die Bering und seine Mannschaft zu Fuß zurücklegt haben. Bering, Chirikof und Spangberg haben sich auch mal verlaufen. Mit den Schülern kann man überlegen, woran das gelegen haben könnte und darüber hinaus dürfen sie auf der nächsten Klassenreise einen Orientierungslauf durchführen, bei dem sie lernen, wie wichtig Orientierung auch in einer modernen Welt mit GPS ist.
5. Literaturverzeichnis
BANDI, HANS GEORG (1967): Alaska Urgeschichte Geschichte Gegenwart.
Kohlhammer – Stuttgart
ophelia - 19. Apr, 12:26
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